Redebeitrag von Anja Mewes
Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.
Antikriegs-/Weltfriedenstag am 1. September 2024
Gemeinsam für Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit
Der 1. September ist ein Datum, das zu Recht in Deutschland niemals
vergessen werden darf. 85 Jahre ist es her, dass Deutschland Polen überfiel
und der 2. Weltkrieg begann. Zuvor wurde die Bevölkerung mental
kriegstüchtig gemacht. Heute, 85 Jahre später, sollen wir erneut kriegs
tüchtig gemacht werden, die ständig wachsende Kriegsgefahr als
unausweichlich hinnehmen und die sozialen Folgen der Aufrüstung
klaglos erdulden.
„Krieg lässt sich mit Vernunft und gerechtem Verstand nicht koordinieren.
Er braucht einen gesteigerten Zustand des Gefühls, er braucht
Enthusiasmus für die eigene Sache und Hass gegen den Gegner.“
So beschrieb Stefan Zweig in seiner Autobiographie „Die Welt von Gestern“
die mentale Vorbereitung auf den 1. und 2. Weltkrieg und könnte damit
ebenso gut die heutige Situation meinen.
Wir verweigern uns diesem Enthusiasmus und diesem Hass.
Wir haben die Vernunft nicht verloren und setzen nach wie vor
unseren Verstand ein, der uns sagt:
Nur Abrüstung, Deeskalation, Entspannung, Verhandlungen und eine starke
Friedensbewegung können Kriege stoppen und sie unmöglich machen.