Zuschriften

Sonntag, 7. Mai 2023

Unvergessen – den Tag der Befreiung

(Zeitfragen) von Raimon Brete/Chemnitz

Am 8. Mai 1945 kapitulierte das faschistische Deutschland bedingungslos. Spätestens an diesem Tag endete für Millionen Menschen in den furchtbaren Konzentrationslagern und Kriegsgefangenenlagern sowie besetzten Ländern existentielle Furcht und maßlose sowie entwürdigende Unterdrückung.
Befreit, um den Preis von Millionen von toten und verwundeten Soldaten und Widerstandskämpfern vom faschistischen Regime, wurde auch Deutschland.

Dieser tapferen Menschen zu gedenken sollte in Deutschland zur Herzensangelegenheit von Bürgerinnen und Bürgern gehören und dem Staat Verpflichtung sein, alles erdenkliche zu tun, um den antifaschistischen Auftrag: „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!“, mit aller Kraft umzusetzen. 

Aber warum ist der 8. Mai nicht ein bundesweiter Feiertag, so wie es guter Brauch in der DDR war?
Warum protestiert Deutschland nicht gegen den Abriss von Denkmälern in osteuropäische Staaten, die an die Kämpfer gegen den Faschismus erinnern und mahnen?
Warum steht die Bundeswehr an den Grenzen Russlands, obwohl dies in den Gesprächen zur Widervereinigung ausgeschlossen worden war?

78 Jahre nach dem 8. und 9. Mai legen EU und NATO die Axt an alles, was mit und nach dem Sieg über den Faschismus vereinbart worden ist. In Deutschland wird demonstrativ eines der größten NATO-Manöver „Defender 2023″ durchgeführt werden. Peter Scholl-Latour schrieb schon 2006:“Im Westen üben NATO und EU durch ihre forcierte Osterweiterung beträchtlichen Druck aus,…“

Warum verweigert sich das offizielle Deutschland, im Wissen um die vernichtende Wirkung eines kriegerischen Konflikts in Europa, einer vernunftbegabten und konsequent friedenspolitisch orientierten Außenpolitik? Wo bleibt ein gesamteuropäisches Sicherheitskozept?

Gehen wir im ehrenden Gedenken an die Gräber der Gefallenen im Kampf gegen den Faschismus und erweisen ihnen unseren Respekt!