Konferenz des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden e.V.
am 24. März 2025 im Bürgerhaus Neuenhagen
Hauptstraße 2, 15366 Neuenhagen bei Berlin
Beginn: 16:00 Uhr / Einlass ab 15:30 Uhr
Es sprechen:
Dr. Matthias Werner, Präsident des OKV e.V.
Manfred Grätz, Generalleutnant a.D.
Willy Wimmer – Vortrag seines Beitrages
Prof. Theodore A. Postol, (USA), Physiker, Experte zum Thema
Raketenabwehr, prominenter Kritiker der US-Militärpolitik,
Scott Ritter (USA), Offizier a.D., Kritiker der US-Militärpolitik,
Wolfgang Bittner, Autor
Rainer Rupp (BRD), Autor
ggf. Sevim Dagdelen, Außenpol. Sprecherin BSW
bzw. Michael von der Schulenburg, MdEP BSW
Unkostenbeitrag: 10,00 € pro Person
Dauer der Veranstaltung ca. 2,5 Stunden
Verbindliche Anmeldung und Bezahlung: in der GS von ISOR bzw.
GRH oder Sie melden sich unter der Mailadresse: okvJoBo@web.de;
Anmeldeschluss: 14.03.2025
Eine Publikation mit Beiträgen vieler weiterer Prominenter und
Vertreter der OKV-Verbände ist als Einmal-Ausgabe bei der
Veranstaltung erhältlich.
Restkarten können, sofern verfügbar, an der Tageskasse erworben
werden.
Kriegsvermeidung in Deutschland
Kurzfassung eines Referats von Prof. Dr. Theodore A. Postol
Mit Hinweisen von Prof. Wernicke zu einem Ref. von Prof. Postol
Prof. Postol, geb. 1946, ist US-amerikanischer Nuklearphysiker und emeritierter Professor für Naturwissenschaften, Technologie und Nationale Sicherheitspolitik am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er war beim Argonne Nationallabor des US-Energieministeriums tätig, beriet den Admiralstabschef der US-Marine und wurde zum Spezialisten für Raketenabwehr und Radar-Frühwarnsysteme. Nach Ende des Kalten Krieges hatte er intensive Kontakte zu sowjetischen bzw. russischen Fachkollegen.
Heute gehört Postol zu den profiliertesten Kritikern der an Qualifikation mangelnden US-Militärpolitiker, während er die russischen Militärpolitiker als rational und informiert beschreibt. Seine Kernaussage ist, dass ein Krieg, sobald es einen ersten Atomeinsatz gibt – selbst bei „kleinster“ Sprengkraft – sofort fundamental seinen Charakter ändert und nicht mehr begrenzbar ist. Aus Sicht der Russen besonders gefährlich, und daher besonders bedroht, sieht er Deutschland, das der intensiv destabilisierenden US-Nuklearstrategie gegen Russland als Brückenkopf dient.
- US-Mittelstreckenwaffen holen ab 2026 Krieg nach Deutschland
Ab 2026 planen die USA erneut die Stationierung von Mittelstreckenwaffen modernster Bauart in Deutschland – und nur dort –, mit Reichweiten tief nach Russland hinein. Hierzu Postol:
„Ich möchte darüber sprechen, warum die Einführung dieser Raketen in Deutschland durch die Vereinigten Staaten mit Sicherheit einen Auslöser für einen möglichen Dritten Weltkrieg darstellen würde. Die Gründe dafür sind eigentlich ganz einfach: Die Vorwarnzeiten für beide Seiten, sowohl für die Russen als auch für die Europäer und die Vereinigten Staaten, wären sehr kurz. Und aufgrund dieser kurzen Vorwarnzeiten und der enormen Zerstörungskraft der beteiligten Waffen wäre das Ergebnis eine Stolperdraht-Situation. Dabei werden wir uns in dieser Diskussion auf die russische Seite konzentrieren, weil dies wichtige Auswirkungen auf die deutsche Sicherheit hat.
Weil sie glauben, keine andere Wahl zu haben, werden beide Seiten versuchen, die Atom-streitkräfte der anderen Seite zu zerstören, wenn sie wahrnehmen, dass sich etwas anbahnt. Und das wird mit ziemlicher Sicherheit zu einer raschen unkontrollierten Eskalation führen, die die strategischen Streitkräfte der Vereinigten Staaten und Russlands einbeziehen würde. Es ist also einfach eine Frage der geografischen Nähe, der Gefahr, die jede Seite von der anderen wahrnimmt, und der Unfähigkeit, Atomwaffen auf irgendeine Art und Weise kontrolliert einzu-setzen, um sich selbst zu schützen. Aber es wird sicherlich eine Situation entstehen, die nicht mehr aufzuhalten ist, sollte sie in Gang kommen. (…) Worüber ich also besorgt bin und was ich in diesem Vortrag beschreibe, ist die Stationierung dieser mobilen nuklear bewaffneten Raketen durch die USA in Deutschland“ [10].